Textredaktion

Zum dritten Mal geht die Text-Redaktion in diesem Projektjahr 2022 an den Start. Unter der neuen Leitung von Maryline Boudot und Louise Schöneshöfer sind fünf Studierende aus Freiburg und Mulhouse auf ihrem Weg des journalistischen Text-Schreibens begleitet und betreut worden. Dafür hat sich die Textredaktion an zwei ganzen Wochenenden im November und einem Samstag im Dezember in Freiburg zusammengefunden und zunächst die Grundlagen im Journalismus kennengelernt, Themenideen erarbeitet und alles daran gesetzt, diese umzusetzen.

Das Ziel war es, Texte zu verfassen, in denen aktuelle gesellschaftliche Phänomene kritisch hinterfragt werden und in denen Betroffenen das Wort gegeben wird, die so als Stimme gegen Rassismus und Populismus gehört werden sollen.

Je nach Interessengebiet der Teilnehmenden sind fünf ganz verschiedene Texte entstanden: Es geht unter anderem um die Repräsentation von BPoC in Filmen, Frauen im Rechtspopulismus und die Aufarbeitung der Massaker an Frankreichs senegalesischer Hilfstruppen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine Studentin hat sich mit der  aktuellen Antidiskriminierungsarbeit in Freiburg beschäftigt – Reicht diese aus? Und wie steht es eigentlich um Rassismus in der Polizei?

Für die meisten Teilnehmenden war es das erste Mal, dass sie einen journalistischen Text geschrieben haben. Mit ihrer Freude am Schreiben und dem großen Fleiß sind ihnen sehr spannende Artikel gelungen.

Redaktionsleitung
Maryline Boudot

Maryline ist zwischen der deutschen und französischen Kulturen aufgewachsen. Die Zweisprachigkeit zog sich auch durch ihr Studium: Bachelor FrankoMedia und Master Deutsch-Französische Journalistik. Sie beschäftigt sie sich vor allem mit feministischen und gesellschaftskritischen Themen. Nun startet sie als Social-Media-Redakteurin bei Perspective Daily.

Louise Schöneshöfer

Louise ist in Paris geboren und später in Deutschland zweisprachig aufgewachsen. Sie hat in Köln Sportjournalismus studiert und ihren Journalistik-Master in Freiburg und Straßburg gemacht. Nun arbeitet sie mal links, mal rechts vom Rhein – u.a. als Videojournalistin und im SWR Studio Freiburg. Gesellschaftliche Themen interessiert sie dabei besonders.

Die Textredaktion von 2021

Nach sechs Wochen intensiver Arbeit sind sie endlich da: 13 Texte, auf Deutsch und auf Französisch, verfasst von den 13 Teilnehmer:innen der Textredaktion über verschiedenste Themen. Während der gesamten Zeit ist die Arbeit der Textredaktion sehr erfolgreich und immer von produktiven und interessanten Diskussionen geprägt.

Unser Ziel als Leiter:innen der Textredaktion ist es, den Teilnehmer:innen Grundkenntnisse des journalistischen Schreibens nahezubringen und sie für den Umgang mit Rassismus und Populismus in der journalistischen Arbeit zu sensibilisieren. Während unseres eintägigen Präsenz-Workshop in Freiburg Ende Oktober 2021 erarbeiten die Teilnehmer:innen anhand von Textbeispielen die verschiedenen journalistischen Textarten. So lernen sie, was eine Reportage, ein Kommentar, ein Bericht, eine Kritik oder ein Interview voneinander unterscheidet. Wir sprechen viel über den bewussten Umgang mit Sprache – auch und vor allem – beim Schreiben. Besonders wichtig ist dabei das Thema der diskriminierungsfreien Sprache. Wie die aussehen kann, zeigt das Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher:innen mit seinen Formulierungshilfen für Medienmacher:innen, das auch für unsere Arbeit eine wertvolle Hilfe ist.

Ende November findet schließlich der zweite und letzte Präsenzworkshop der Textredaktion in Freiburg statt. Dazu laden wir eine Gastdozentin ein: Philine Sauvageot, Redakteurin und Moderatorin bei SWR2 und beim Deutschlandfunk. Sie erzählt aus ihrer journalistischen Praxis und beantwortet viele neugierige Fragen rund um die journalistische Arbeitswelt. Schließlich spricht sie mit den Studierenden darüber, wie Journalismus mit Themen wie Rassismus und Populismus umgeht, inwiefern Journalist:innen auch Aktivist:innen sein dürfen und wie neutral Medien eigentlich sein müssen. Es geht auch um Themen wie Gender, Feminsmus und die sogenannte Canel Culture, die in der Medienwelt häufig von Populist:innen instrumentalisiert werden.

Redaktionsleitung
Julika Kott
Julika Kott

Julika ist in Paris deutsch-französisch aufgewachsen. Soziologie hat sie in Hamburg, Journalismus in Freiburg und Straßburg studiert. Sie macht gerne Radio und Podcasts, schreibt gelegentlich für die taz – am liebsten über Feminismus.

Undine Weimar
Undine Weimar

Undine hat ihren Bachelor in Sozial- und Kulturanthropologie und Französischer Philologie gemacht. Seit 2020 studiert die geborene Berlinerin Deutsch-Französische Journalistik in Freiburg und pendelt zwischen Freiburg und Berlin hin und her. Undine schreibt gerne und arbeitet diesen Winter in der Kulturredaktion der taz.

Redaktionsteam
Christina Braun

Christina hat Interkulturelle Studien mit Schwerpunkt Deutschland und Frankreich in Freiburg und Lyon studiert. Ihre ersten journalistischen Erfahrungen hat sie bei der Jugendpresse Deutschland gesammelt, mittlerweile schreibt sie für netzpolitik.org und andere Online-Magazine.

Charlotte Müller
Charlotte Müller

Charlotte hat im Bachelor in Berlin und Lille Frankreichstudien studiert. Im Anschluss ging es für ihren Master Deutsch-Französische Journalistik nach Freiburg und Straßburg. Podcasts sind ihre große Leidenschaft. Gerade arbeitet sie für den Podcast-Sender Detektor.fm in Leipzig. Aber wer weiß, vielleicht verschlägt es sie bald wieder nach Frankreich?


Das Redaktionsteam 2020

Letztes Jahr sah die Textredaktion von “Stimmen gegen Rassismus und Populismus” noch anders aus. Sechs Freiwillige, zwei Länder, ein gemeinsames Ziel: Mit deutsch-französischen Blogbeiträgen Stellung gegen Rassismus und Populismus beziehen.

“Sagen, was ist”, forderte Rudolf Augstein einst. Der Gründer eines der meistgelesenen deutschen Nachrichtenmagazine, des Spiegels, machte daraus einen Leitsatz für die Journalist:innen der Redaktion. Sagen, was ist. Das klingt so einfach, aber das ist es bei Weitem nicht immer. Besonders, wenn man das erste Mal einen journalistischen oder autobiografischen Beitrag verfasst. Besonders, wenn es um so sensible und gleichzeitig so dringliche Themen geht.

Projekt und Redaktion

Das Studierendenwerk Freiburg hatte mit einer Ausschreibung Studierende dazu aufgerufen, Erfahrungsberichte und Meinungstexte zu den Themen Rassismus und Populismus einzureichen – in Kooperation mit den Studierendenwerken Karlsruhe, Strasbourg, Mulhouse und Lyon.

Im Rahmen des daraus entstandenen Blogprojekts formte sich ein Redaktionsteam von deutschen und französischen Freiwilligen der Studierendenwerke und Universitäten der jeweiligen Standorte.

Grenzübergreifende und zweisprachige Redaktionsarbeit

Wichtig und wertvoll für die Redaktionsarbeit mit politikorange war insbesondere eine gemeinsame Einführung zu den Grundsätzen diskriminierungssensibler Sprache und rassismuskritischer Berichterstattung von der Journalistin Gilda Sahebi von den Neuen Deutschen Medienmacher*innen e.V.

Die Studierenden und Freiwilligen verfassten sowohl persönliche Erfahrungsberichte als auch Meinungsbeiträge und Berichte – zusammen mit anderen oder ganz allein. Die Autor:innen der eingereichten Erfahrungsberichte wurden direkt von unseren Chefredakteurinnen kontaktiert und arbeiteten im Folgenden selbständig an ihren Texten. Meinungsbeiträge haben die sieben Redakteur:innen teilweise gemeinsam mit den studentischen Verfasser:innen bearbeitet. Andere Redaktionsmitglieder wiederum entschieden sich, auch eigene Text zu schreiben – auf Französisch und Deutsch.

In ihren inzwischen veröffentlichten Beiträgen berichten die Teilnehmenden über eigene Rassismuserfahrungen, über Kindheit und das Erwachsenwerden, Widerstände, Klischees und starke rassistische Stereotype. Viele der thematisch breit gestreuten Beiträge vereint ihre Nachdenklichkeit, weil sie eine Gesellschaft kommentieren, die auch trotz der offensichtlichen Notwendigkeit, zum Beispiel während der Corona-Krise, nicht immer solidarisch ist – im Gegenteil. Eine Redakteurin richtete den Blick auf Amerika und die Politik Donald Trumps. Es ging auch um rechte Netzwerke, die wie Wölfe im Schafspelz durch die Online-Welt ziehen und um antisemitische Parolen, die auf Corona-Demos offen artikuliert werden. In einem Interview wurde das Thema Abtreibung in Ecuador zur Sprache gebracht. In einer anderen kritischen Reflexion fragte sich die Autorin, was das eigene weiß-Sein bedeutet und wie man von diesem Standpunkt aus über Rassismus reden kann.

Die Teilnehmer:innen haben über das geschrieben, was ihnen auf dem Herzen liegt. Sie haben gesagt, was ist. Sie haben gefragt, wie es so weit kam und wie es sein könnte. Sie haben darüber geschrieben, was sie beschäftigt und prägt. Eine Lektüre der in diesem Projekt entstandenen Texte lohnt sich nicht zuletzt auch, um seinen eigenen Blick in Bezug auf die Themen Rassismus und Populismus zu schärfen – um zu verstehen, was ist.

In unserem bilingualen Redaktionsteam konnten wir alle unglaublich viel voneinander lernen: sei es auf einer sprachlichen Ebene, in Form neuer Vokabeln und journalistischer Ausdrücke, oder auf einer sozio-politischen und kulturellen Ebene durch neue An- und Einsichten zu Themen, die uns doch alle auf die eine oder andere Weise bewegen und verbinden.


Redaktionsleitung
Christina Braun

Christina studiert Interkulturelle Deutschland- und Frankreichstudien in Freiburg und Lyon. Sie arbeitet für das Studierendenwerk Freiburg und hat die Blogredaktion koordiniert. Ein vielfältiger und feministischer Journalismus liegt ihr besonders am Herzen.

Véronique Gantenberg

Véronique ist deutsch-französisch aufgewachsen. Sie arbeitet als freie Journalistin beim ARD-Politikmagazin MONITOR und in der Wissenschaftsredaktion Quarks. Ihr journalistisches Herz schlägt für Politik, Gesellschaft, Europa und größere Recherchen.

Hannah Bernstein

Hannah studiert Erziehungswissenschaften und hat einen Bachelor in Sozialwissenschaften. Ihre journalistische Erfahrung speist sich aus Magazin-Workshops, Praktika (Darmstädter Echo und taz) sowie Artikeln für verschiedene Magazine und Portale.

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