Filmredaktion

Die Filmredaktion ist auch im Jahr 2023 wieder Teil des Blogs gewesen. Louise Schöneshöfer hat die Leitung übernommen. Als Journalistin für das Fernsehen wollte sie zusammen mit den fünf Teilnehmenden einen journalistischen Ansatz für die Filme verfolgen. 

Die Teilnehmenden kamen aus Karlsruhe, Straßburg und Freiburg. Im November haben sie sich an zwei Präsenz-Wochenenden in Freiburg getroffen, um die Grundlagen zum Filmemachen kennenzulernen und Themen zu entwickeln. An dieser Stelle soll die freundliche Unterstützung des Kreismedienzentrums Freiburg (KMZ) erwähnt sein: Das KMZ hat der Filmredaktion reichlich Film- und Schnittmaterial zur Verfügung gestellt. So haben die Teilnehmenden mit professionellem Equipment arbeiten können und gelernt, wie man Interviews führt, worauf beim Dreh zu achten ist und wie der Schnitt funktioniert.

Aufgrund von Krankheitsfällen haben leider nicht alle Teilnehmenden zum letzten Treffen im Dezember kommen können. Dadurch wurden letztendlich weniger Filme fertiggestellt als ursprünglich geplant. Dennoch ist es den anwesenden Teilnehmenden gelungen, zwei Filme entstehen zu lassen, in denen die Stimme gegen Rassismus und Populismus erhoben wird.

Redaktionsleitung
Louise Schöneshöfer

Louise ist in Paris geboren und später in Deutschland zweisprachig aufgewachsen. Sie hat in Köln Sportjournalismus studiert und ihren Journalistik-Master in Freiburg und Straßburg gemacht. Nun arbeitet sie als Videojournalistin für den französischen Fernsehsender TF1 und im SWR Studio Freiburg. Am liebsten behandelt sie gesellschaftliche Themen. Film ist für sie ein ideales Mittel, um Sichtbarkeiten zu schaffen.

Die Arbeit in der Filmredaktion wurde auch in diesem Projektjahr 2022 fortgeführt. Lisa Voelter übernahm, wie in den vergangenen beiden Jahren, die Leitung – dieses Mal zusammen mit Narges Kalhor, die zum ersten Mal dabei war. Mit ihren 5 Teilnehmenden hatten sie zum Ziel, sich an starken, wirkungsvollen Kurzfilmen auszuprobieren – diese sind insbesondere in Sozialen Netzwerken äußerst präsent.

Social Media ist ein Tool, mit dem man direkt und ohne großen Aufwand politisch aktiv werden kann. In diesem Jahr ging es viel um die Form und den Inhalt des visuellen Mediums Film – und über seine Macht. Die Studierenden und Freiwilligen haben sich angeschaut, wie man mit bestimmten Themen auf TikTok und Instagram umgeht, wie die Welt heute Hashtags nutzt, um bestimmte Botschaften zu verbreiten und wie sie diese als Filmemacher*innen einsetzen können. Dafür traf sich Filmredaktionan zwei Wochenenden im November in Freiburg. Nach einem gegenseitigen Kennenlernen haben die Teilnehmenden verschiedene Formen des Dokumentarfilms, wie z. B. den Essay und Experimentalfilm und ihre Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten kennengelernt.

Zusammen überlegten sie sich Filmideen zu den Themen Rassismus und Populismus und stellten sich diese gegenseitig in der Gruppe vor. Für die Umsetzung der Filme wurden Drehmöglichkeiten diskutiert, und so sind am Ende 5 besondere Kurzfilme entstanden, von denen jeder eine Geschichte mit neuer Ästhetik und Form darstellt. Die Gruppe hat dabei eine dokumentarische – experimentelle Herangehensweise verfolgt.

Redaktionsleitung
Lisa Voelter

Lisa ist eine österreichisch, deutsche Filmemacherin. Sie arbeitet als Kamerafrau, Editorin und Regisseurin.

Narges Shahid Kalhory

Narges (*1984 in Teheran, Iran) ist eine in Deutschland lebende iranische Filmregisseurin, Videokünstlerin und Filmeditorin. Sie studierte von 2010 bis 2019 an der Hochschule für Fernsehen und Film München in der Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik Regie. Seitdem sind einige Kurz- und Dokumentarfilme entstanden, für die Narges auch mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

Die Filmredaktion von 2021

Auch dieses Jahr leiten die Kamerafrau Lisa Voelter und die Journalistin Margitta Freund die Filmredaktion – und diesmal in Präsenz! Das Ergebnis: drei Kurzfilme, die die Teilnehmer:innen von der Themensuche bis hin zum Schnitt produzieren.

Die Filmredaktion stellt sich und ihr Projekt vor.

Jede der Gruppen einigt sich auf einen Begriff, der (Alltags)rassismus beschreibt:

White saviourism – Weißes Rettertum. Ein „Syndrom“, das Menschen aus den reichen Industriestaaten überfällt, wenn sie armen Menschen helfen, um ihr Ego aufzupimpen.

Kulturelle Aneignung – appropriation culturelle: Wenn mit Blues oder Rap plötzlich richtig Geld verdient wird, aber nicht von Schwarze Menschen, die diese Musik in die Welt gebracht haben, sondern von Weißen, wie Elvis Presley. Oder wenn alte, tradierte Heilmittel einer Kultur von westlichen Pharmafirmen patentiert werden.

Mikroaggression: Tägliche, kleine Bemerkungen, Fragen, Unterstellungen, die klarstellen: Du gehörst nicht dazu.

Bei den Videos geht es um den Mut, zu experimentieren, zu improvisieren und auch mal die Werkzeuge der Satire auzuprobieren. Jede Gruppe arbeitet unterschiedlich: Eine Gruppe hat ein Drehbuch, in dem Bild für Bild und Satz für Satz vorgeben, was als nächstes passiert. Eine andere Gruppe improvisiert beherzt vor der Kamera. Wieder andere entdecken beim Prozess des Schneidens noch weitere, unerwartete Ausdrucksformen. So entstehen drei kurze, minimalistische, poetische und engagierte Videos.  

Filme über Zoom drehen – das war letztes Jahr

Gemeinsam Videoclips erstellen, obwohl man an verschiedenen Orten Europas sitzt – in Frankreich, Deutschland und sogar in Finnland. Vor dieser Herausforderung standen wir im letzten Jahr. Anstatt jede:n Teilnehmende:n zu Hause einen Videoclip mit seinem beziehungsweise ihrem Handy drehen zu lassen und die einzelnen Clips im Anschluss zusammenzuschneiden, haben wir alle zusammen das Genre des „ZOOM-Films“ erfunden. Die Studierenden arbeiteten in Zweier- bis Fünfergruppen und nahmen ihre Filme direkt über die Plattform ZOOM auf. Mit geteiltem Bildschirm konnten sie ihre Aufnahmen gemeinsam in einem Videoschnittprogramm zusammenschneiden. So wurde auch über lange Distanzen kollaboratives Arbeiten möglich.

Ein Drehbuch, eine Text und viele Zeichnungen: Mit dabei war auch ein antirassistischer Trickfilm. Die Teilnehmer:innen haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Herausgekommen sind drei sehr unterschiedliche Filme mit aufklärerischem Impetus, die sich mit starker Stimme „gegen Rassismus und Populismus“ poisitionieren. Möglich war das nur, Dank des großen Engagements der Studierenden, die auch über die Workshopzeit hinaus viel Arbeit in das Projekt gesteckt haben.

Redaktionsleitung

Lisa Voelter:
Österreichisch-Deutsche Regisseurin und Kamerafrau
***
Margitta Freund:
Journalistin (Hörfunk ARD/SWR) und Medienpädagogin

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